Missstände schnellstens beseitigen – Ordentliche Arbeitsbedingungen schaffen

Bild: Angelika Aschenbach

Der Corona-Ausbrauch im Großschlachtbetrieb Tönnies hat einmal mehr die unwürdigen Arbeits- und Lebensverhältnisse in dieser Branche offenbart. Dies müsse auch nach Auffassung des arbeitsmarktpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Decker, schnelle und klare Konsequenzen nach sich ziehen. Die Ankündigung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, in diesem Bereich aufräumen zu wollen, werde von der hessischen SPD-Fraktion nachhaltig unterstützt, weil es die richtige Konsequenz aus den vielfältigen Missständen sei.

Decker sagte dazu heute in Wiesbaden: „Die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sind nicht länger hinnehmbar. Schon in der Vergangenheit hat dies immer wieder zu Problemen und Ärger gesorgt. Dem muss jetzt endgültig ein Riegel vorgeschoben werden.“ Das Konstrukt des Sub-Sub-Unternehmertums müsse schnellstens demontiert werden. „Dieser Sumpf auf dem Arbeitsmarkt muss ausgetrocknet werden. Und deshalb muss Schluss sein mit Werkverträgen und endlosen Leiharbeitsverträgen“, machte der Arbeitsmarktpolitiker deutlich. „Wir begrüßen und unterstützen deshalb, dass Arbeitsminister Heil hart durchgreifen will“, so Decker. Werkverträge und ausufernde Leiharbeit sei nicht nur ein Ärgernis in der Fleischindustrie, sondern auch in vielen anderen Bereichen, und dürfe nicht länger schlechter Ersatz für Stammarbeitsplätze sein. „Des Weiteren müssen in den einschlägigen Betrieben die Arbeitsbedingungen schärfer überprüft werden. Deshalb braucht es dort auch mehr Personal“, forderte Decker. Es räche sich jetzt, dass in den Ländern in der Vergangenheit immer wieder eingespart wurde. Auch in Hessen sei der Arbeitsschutz absolut unterbesetzt, weshalb man immer wieder personelle Verstärkung gefordert habe. „Es ist höchste Zeit, dort faire Lohn- und Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Arbeitnehmerrechte zu stärken“, sagte Decker. Gleichzeitig müsse auch für bessere Unterbringungsverhältnisse gesorgt werden. „Wir werden auch im Landtag die Initiative ergreifen und die Arbeitsbedingungen in der hessischen Fleischindustrie hinterfragen, und wenn nötig entsprechende Konsequenzen einfordern“, so Decker abschließend.